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HDCP

HDCP (engl.: High-bandwidth Digital Content Protection; dt.: Digitaler Inhaltsschutz für hohe Bandbreiten) ist ein Verschlüsselungssystem zur geschützten Übertragung von Audio und Video über die digitalen Schnittstellen DVI, HDMI und DisplayPort. Dazu wird eine verschlüsselte Verbindung zwischen Sender und Empfänger aufgebaut. Diese Verschlüsselung verhindert das Speichern oder Aufzeichnen von Inhalten, eventuell vorhandene analoge Anschlüsse müssen während einer HDCP-verschlüsselten Übertragung entweder deaktiviert oder qualitätsgemindert sein. Ziel dieser Verschlüsselung ist der Schutz der übertragenen Inhalte. So liegen beispielweise auf einer Blu-ray-Disc Bild und Ton in hervorragender Qualität vor und könnten leicht vervielfältigt werden, wenn die Ausgabe nicht kopiergeschützt erfolgte.

Technischer Hintergrund der HDCP-Verschlüsselung

Am Beginn jeder HDCP-verschlüsselten Übertragung steht eine HDCP-Anforderung des abzuspielenden Mediums (Blu-ray Disc, TV-Programm). Der Sender (Zuspielgerät wie zum Beispiel Blu-ray-Player, Receiver oder Computer) schaltet daraufhin zunächst die digitalen Ausgänge ab und reduziert gegebenenfalls die Qualität der Ausgabe an analogen Anschlüssen (z.B. VGA, Component Video oder S-Video) oder schaltet diese ebenfalls ab. Der Empfänger (Abspielgerät, in der Regel HDTV-Fernsehgerät, Bildschirm oder Beamer) vereinbart nun eine verschlüsselte Verbindung mit dem Sender. Jedes HDCP-fähige Gerät verfügt dazu über 40 Schlüssel mit je 56 Bit Länge. Nachdem beide Geräte einen einmaligen, für die bevorstehende Übertragung zu verwendenden, Schlüssel ausgehandelt haben, reaktiviert der Sender den entsprecheden Ausgang und die Daten werden nun HDCP-verschlüsselt vom Sender zum Empfänger übertragen. Die HDCP-Verschlüsselung kann ausschließlich zwischen zwei Geräten erfolgen, somit wird ausgeschlossen, dass die Signale auf einem dritten Gerät aufgezeichnet oder anderweitig ausgewertet werden.

HDCP in der Praxis

Die "Digital Content Protection LLC" überwacht den Vertrieb der HDCP-Steuerelektronik, nur von dieser Firma geprüfte Geräte dürfen über HDCP-Verschlüsselung verfügen. Bedingung für die Zertifizierung ist unter anderem, dass das Abspielgerät keinen Abgriff der unverschlüsselten Daten bieten und die Übertragung nicht aufzeichnen darf. Sogenannte Widerrufslisten enthalten Geräte, die gegen HDCP-Richtlinien verstoßen. Steht ein Gerät auf dieser Liste, ist eine Wiedergabe auf diesen Gerät nicht mehr möglich. HDCP ist für die Wiedergabe von Blu-ray Discs vorgeschrieben. Ebenso senden HD+ und Pay-TV-Sender ein HDCP-Steuersignal, die Wiedergabe dieser Sender ist nur auf HDCP-fähigen Geräten möglich. Die Auswertung des HDCP-Steuersignals ist bei HDTV zwar nicht vorgeschrieben, wird jedoch von vielen Betreibern in ihren AGB festgelegt.

 

Geschichte der HDCP-Verschlüsselung

Im Übergang von SDTV zu HDTV und von DVD zu Blu-ray Disc sind Bild- und Tonqualität stetig gestiegen. Um die großen Datenmengen, die zur angemessenen Präsentation der hoch aufgelösten Inhalte notwendig sind, schnell und ohne Qualitätsverlust übertragen zu können, wurden neue digitale Schnittstellen wie DVI, HDMI und DisplayPort geschaffen. Diese schnelle, hochqualitative Übertragung gefährdet Rechte der Medienunternehmen, wenn sie nicht gegen unberechtigte Aufzeichnungen und Kopien geschützt wird. Hierfür wurde im Jahr 2003 von Intel® das Verschlüsselungssystem HDCP entwickelt. HDCP verschlüsselt die Verbindung zwischen Sender und Empfänger, die übertragenen Daten können nicht mehr gespeichert oder anderweitig ausgegeben werden.

Zukunft von HDCP

HDCP ist Teil der HD-ready- und der HDMI-Spezifikation, jedes Gerät mit HD-ready-Logo und jeder HDMI-Anschluss ist daher HDCP-kompatibel. Künftig ist mit einer weiteren Verbreitung zu rechnen. HDCP ist Voraussetzung für die Wiedergabe von Blu-ray Discs und HD+ Sendern. Kunden sollten daher beim Kauf eines neuen Gerätes mit digitalen Anschlüssen darauf achten, dass mindestens einer der Anschlüsse HDCP unterstützt.

 

Zuletzt aktualisiert am 27.03.2018 von Cyberport-Redaktion